19.10. - 47. Urlaubstag
Zu den Nachbarn:
Zuerst das Positive.
Eine junge Familie mit Kleinkind, Großeltern und Wohnwagen steht rechts vor mir. Die Großeltern nutzen einen VW Camper. Der Kleine kann gerade laufen und rennt gerne hinter einem Ball her.
Eine Dohle hat das Dach des Wohnwagens als Spielplatz entdeckt. Sie versucht intensiv die Dichtungen aus den Dachluken heraus zu ziehen. Das kenne ich bisher nur von den Keas in Neuseeland. Der Vater hat sie verscheucht. Nun sitzt sie in einem Baum in der Nähe und wartet auf freie Bahn.
Und nun die typischen Rentner.
Rechts von mir steht ein Eriba Touring 430 eines Rentnerpaares. Sie putzen gerade gemeinsam intensiv das Auto. Dafür hat sie sich Gummihandschuhe angezogen. Gießkanne für Gießkanne Wasser wird über das Auto gegossen und dann das Blech blitzblank geputzt. Den Wohnwagen haben sie so gestellt, dass sie ihren Sitzplatz nur für sich haben, also von den Wegen und anderen Stellplätzen abgewandt.
Und nun die besonderen Nachbarn.
Schon das Nummernschild am Wohnmobil verrät die Gesinnung in der Zahl 88. Bewohnt wird es von einem Rentnerpaar. Sie ist noch rüstig, er schon etwas unsicher auf den Beinen. Ihm kann man die Angst vor allem Fremden ansehen. Er trägt zwei Gürteltaschen, eine fürs Handy und eine für den Rest. Jede Tür vom Wohnmobil wird sicher wieder abgeschlossen. Die Teppichböden sind heute gründlich gereinigt worden, was aber ganz normal ist.
Ungewöhnlich war dann wieder seine Vorbereitung für den Einkauf mit dem Rad. Dazu zieht er sich eine gelbe Warnweste über, damit er ja nicht übersehen wird. Ich gehe davon aus, dass er ein Altnazi ist. Die Nummer hat er sicher nicht aus anderen Gründen gewählt.