19.10. - 47. Urlaubstag

Reinhard am 19.10.2017

Habe gut geschlafen und bin spät aufgewacht. Es war nicht mehr so kalt. Aber es gab einen leichten Wolkenschleier. Den Vormittag am Wohnwagen verbracht, Körperpflege und Hausarbeit erledigt und die Nachbarn beobachtet.

Nach der Mittagspause zogen Wolken und ein böiger Wind auf. Mein Wohnwagen steht geschützt. Ich konnte zur Kaffeepause draußen sitzen und im Buch weiter lesen. Anschließend bin ich mit dem Rad die Küste entlang nach Westen gefahren. Hab mir die nächsten Strände angesehen.

Später dann der übliche Ablauf, duschen, Essen kochen, spülen und dann Tagebuch schreiben. Ich konnte sogar draußen sitzen. Um 21 Uhr hatten wir hier noch 19°. Der böige Wind hatte sich gelegt.

Doch das Internet war auf einmal unendlich langsam, Guthaben verbraucht. Gestern hatte ich mir die Anstalt angesehen. Das hat mein Datenvolumen wohl nicht mehr verkraftet. Ich habe eine ganze Stunde darauf verwendet irgendeine Option bei Vodafon zu aktivieren und dabei wohl einiges an Geld verbraten.

Zu den Nachbarn:

Zuerst das Positive.
Eine junge Familie mit Kleinkind, Großeltern und Wohnwagen steht rechts vor mir. Die Großeltern nutzen einen VW Camper. Der Kleine kann gerade laufen und rennt gerne hinter einem Ball her.
Eine Dohle hat das Dach des Wohnwagens als Spielplatz entdeckt. Sie versucht intensiv die Dichtungen aus den Dachluken heraus zu ziehen. Das kenne ich bisher nur von den Keas in Neuseeland. Der Vater hat sie verscheucht. Nun sitzt sie in einem Baum in der Nähe und wartet auf freie Bahn.

Und nun die typischen Rentner.
Rechts von mir steht ein Eriba Touring 430 eines Rentnerpaares. Sie putzen gerade gemeinsam intensiv das Auto. Dafür hat sie sich Gummihandschuhe angezogen. Gießkanne für Gießkanne Wasser wird über das Auto gegossen und dann das Blech blitzblank geputzt. Den Wohnwagen haben sie so gestellt, dass sie ihren Sitzplatz nur für sich haben, also von den Wegen und anderen Stellplätzen abgewandt.

Und nun die besonderen Nachbarn.
Schon das Nummernschild am Wohnmobil verrät die Gesinnung in der Zahl 88. Bewohnt wird es von einem Rentnerpaar. Sie ist noch rüstig, er schon etwas unsicher auf den Beinen. Ihm kann man die Angst vor allem Fremden ansehen. Er trägt zwei Gürteltaschen, eine fürs Handy und eine für den Rest. Jede Tür vom Wohnmobil wird sicher wieder abgeschlossen. Die Teppichböden sind heute gründlich gereinigt worden, was aber ganz normal ist.
Ungewöhnlich war dann wieder seine Vorbereitung für den Einkauf mit dem Rad. Dazu zieht er sich eine gelbe Warnweste über, damit er ja nicht übersehen wird. Ich gehe davon aus, dass er ein Altnazi ist. Die Nummer hat er sicher nicht aus anderen Gründen gewählt.

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