3.9. Wölfe entdeckt

Reinhard am 6.9.2018

09:18 Uhr. Bin in der Nacht schon sehr früh aufgewacht. Es war sehr kühl, obwohl das Thermometer noch 17° C im Wohnwagen anzeigte. Nach dem Toilettengang konnte ich wegen kalter Füße nicht einschlafen. Ich hatte mir schon überlegt in eine leere Plastikflasche warmes Wasser einzufüllen. Doch dann schaltete ich die Heizung ein.
Um 4 Uhr bin ich dann schon wieder aufgewacht. Diesmal waren die Füße aber warm und die Innentemperatur betrug 21°. Die Nacht durch hatten wir einen klaren Sternenhimmel. Leider unterdrückte der hell strahlende Halbmond viele kleinere Sterne. Nach dem Toilettengang stellte ich die Heizung ab, meine Füße waren ja jetzt warm. Um 7 Uhr bin ich dann mit den ersten Sonnenstrahlen aufgewacht.

Beim Frühstück saß ich dann wieder in der wärmenden Morgensonne vorne im Bug des Wohnwagens. Es freut mich, dass ich den Stellplatz so geschickt ausgewählt habe. Jetzt ist es allerdings wieder bewölkt und recht frisch draußen. Es tut mir gut, die frische Waldluft ein zu atmen.
Nach dem Frühstück genoss ich Sonne Sonne von einem höheren Platz aus. Ich konnte die gegenüberliegenden Berghänge gut einsehen und holte mir deshalb mein gutes Fernglas. Und siehe da, auf einem Hang konnte ich zwei Gruppen von Gemsen entdecken.
Die Wölfe heulen tatsächlich kurz nach Sonnenuntergang und sind hier auf dem Platz gut zu hören. Am Sonntag dachte ich noch, da erlaubt sich jemand einen Scherz mit künstlichem Wolfsgeheule. Aber gestern war es wieder genau so. Die Wölfe heulen im Chor für etwa 5 Minuten. Das hört sich wie eine unregelmäßige Sirene an. Ich hatte eher ein einzelnes Wolfsgeheul erwartet als diesen vielstimmigen Chor.
Um zu tanken und meine Vorräte aufzufüllen, bin ich mit dem Auto in die nächste Stadt gefahren. Die Tankstelle hier am See zeigte 153,9 Cent für den Diesel an. Doch erst wollte ich den Preis in der Stadt sehen und fuhr weiter. Die Tankstelle dort zeigte 160,9 Cent an. Also suchte ich nach einem größeren Supermarkt. Statt dessen fand ich nur einen kleineren in der Stadt. Die Qualität ließ zu wünschen übrig, die Bananen waren schon überaltert. Ich kaufte nur, was ich noch akzeptieren konnte.
Dann fuhr ich noch ein Stück weiter ins Bärengebiet. An einem Feldweg hielt ich zum Austreten und wenden an. 30 m weiter war der Feldweg mit einer Schranke blockiert. Daneben stand ein Schild auf dem die Weiterfahrt absolut verboten war. Ich wollte noch um die Ecke schauen, was da so streng geschützt wurde. Da entdeckte ich im Gebüsch ein Blaulicht und darunter einen Jeep mit zwei Polizisten darin. Die hatten wohl hier gut versteckt eine Pause eingelegt. Ich schlenderte zurück zu meinem Auto. etwas später kam auch der Jeep aus seinem Versteck.
Die ganze Straße, etwa 40 km, war mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h zum Schutz der Bären versehen. Der als Polizeifahrzeug klar zu erkennende Jeep fuhr nun genau die 30 km/h auf der Straße. Schnell bildete sich hinter ihm eine lange Schlange. Denn niemand hat die Geduld auf einer so langen freien Strecke ohne viele Kurven so langsam zu fahren.
Ich machte noch ein paar Fotos von der Landschaft und fuhr dann hinter her. In der Stadt hatte ich den Jeep eingeholt. An einem Kreisverkehr gab es ein großes Werbeschild für einen Supermarkt gleich um die Ecke. Ich fuhr alle Straßen vom Kreisverkehr aus ab, konnte aber keinen Supermarkt entdecken. Also fuhr ich weiter zurück zur ersten Tankstelle.
Dort wartete schon die nächste Überraschung auf mich. Ich fuhr an eine frei Zapfsäule vor. Sofort kam der Tankwart angesprungen und schloss eine Verriegelung der Säule auf. Dann tankte er mein Auto. Auf der Tanksäule standen 183,9 Cent (!) für den Liter Diesel. Die 153,9 Cent galten nur, wenn man am Automaten tankte. Doch das ist nicht ordentlich ausgeschildert. Im letzten Jahr bin ich auch schon einmal in solche ein Falle getappt.
Am Abend um 21 Uhr: Draußen hat es nach einem Regenschauer nur noch 15° C. Am Nachmittag schien die Sonne. Ich saß im Freien und las die "Kleinstadt-Hippies" weiter. Plötzlich kamen von Süden und von Norden Wolken über die Bergkuppen. Ich konnte gerade noch die Fenster am Auto schließen und mich unter mein Vordach zurück ziehen.
Zuerst genoss ich die frische Luft im Regen. Doch nach einiger Zeit wurde es mir doch zu ungemütlich und ich zog mich in den Wohnwagen zurück.
Nach dem Regenguss bin ich mit dem Auto ins Dorf gefahren und habe oberhalb geparkt. So konnte ich die erste Strecke ins Dorf bergab laufen. Dabei kam ich zu einem kleinen Dorfladen, der sehr gut sortiert ist. Ich hätte garnicht bis in die nächste größere Stadt fahren müssen.
Nach dem Einkauf schlenderte ich noch etwas durch den Ort und kam zufällig an eine Stelle, von der aus man Wölfe in einem Freigehege beobachten konnte. Jetzt war klar, warum am Campingplatz immer wieder Wolfsgeheul zu hören war. Am Nachmittag hatten die Glocken wohl für eine Beerdigung geläutet. Darüber hatten sich die Wölfe auch mit lautem Geheule beschwert.

 

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