4.10. - 5. Reisetag

Reinhard am 4.10.2017

mit vielen Überraschungen. Die Überfahrt war angenehm, kein Sturm, keine großen Wellen, die Luft blieb ungewöhnlich warm. Im Raum der Pullmannsitze waren gerade mal 4 Leute bei 400 Sitzen. Jeder hatte genug Platz. In der Nacht bin ich immer wieder mal aufgewacht und kurz an Deck gegangen. Doch bald konnte ich weiter schlafen. Insgesamt habe ich für die Umstände gut geschlafen.

Frühstück hatte ich vergessen einzupacken. Also mussten Tee und Wasser reichen. Ich wollte möglichst schnell aus der Stadt hinaus fahren und dann einen Rastplatz suchen. Ich fand auch einen schnellen Weg aus der Stadt, nur in die falsche Richtung. Ich hatte Olbia de Navi eingegeben, weil mir gerade keine Stadt an der Costa Rei, wo ich hin wollte, einfiel.

Doch dann kam mir der Name der Stadt Muravera in den Sinn. Das Navi führte mich den Weg auf anderen Straßen zurück.Hier sind fast alle Straßen vierspurige Bundesstraßen. So kam ich doch noch zu der Schnellstraße, die Google Maps empfohlen hatte. An einer Ausfahrt war ich wegen des geringen Abstandes der Ausfahrten zu früh abgefahren. Alle ließ mich das Navi noch einmal im Karee auf vierspurigen Straßen durch Cagliari fahren. Ich hatte mich schon gewundert, hier warst Du doch heute schon einmal. Zum Schluss hatte ich aber meinen Fehler erkannt und bin richtig abgefahren. Mehr ...

Die schnelle Straße führt durch viele lange Tunnel. Deshalb ist die Fahrzeit nur halb so lang wie auf der alten Küstenstraße.

In Costa Rei habe ich zuerst einmal die Einfahrt zum Campingplatz übersehen. Also noch einmal eine Ehrenrunde gefahren und viele alte Orte von unserem letzten Urlaub dort wieder gesehen. Im zweiten Anlauf bin ich dann dort angekommen. Aber was für ein Schild hing am Eingang? Ausgebucht! Ja, ja, viele Schweizer verbringen ihre Herbstfereien hier im Süden.

Der Platzbesitzer war aber so nett mit mir ein paar Worte zu wechseln. Er empfahl mir dann den Campingplatz in Villasimius, den Platz, wo ich eigentlich nicht hin wollte, weil die Gegend dicht mit Fereienhäusern besiedelt ist. Ei Grund für den Tipp, die Herbstwinde sind dort nicht so heftig wie an der ungeschützten Costa Rei.

Also wieder aufgemacht nach Villasimius zum " Villaggio Camping Spiaggia del Riso". Der Navi meinte, die neue Straße sei immer noch geschickter als die Küstenstraße. Aber auch über die Schnellstraße unddann 30 km Küstenstraße habe ich noch sehr lange gebraucht. Ein Trost, von außen konnte ich schon freie Stellplätze sehen. Der Platz war nicht ganz voll. Allerdings war schon Mittagspause. Ich konnte noch ein paar Worte mit einer Angestellten wechseln, dann wirde der Schalter bis 15:30 Uhr geschlossen.

Mein Tank war leer. Also wollte ich zum Tanken fahren. Dazu musste ich ja den Wohnwagen nicht mitschleppen. Deshalb wollte ich ihn auf einem Parkplatz knapp vor dem Camping abstellen. Ein italienisches Auto kam mir zuvor und stellte sich genau in den Wendekreis, den ich fahren wollte. Deshalb schlug ich das Lenkrad noch etwas schärfer ein - und schon war ein häßliches Kreischen zu hören. Der Wohnwagen hatte ein anderes parkendes Auto beim Ausschwenken gestreift. Die Stoßstange war verschrammt und ein Kotflügel aufgerissen. Am Wohnwgen sind nur ein paar leichte Kratzer zu sehen. Kein guter Tag für mich.

Ich stellte den Wohnwagen ab, schrieb eine Notiz für das geschädigte Fahrzeug und klemmte die Schadenskarte meiner Versicherung dazu.

Dann fuhr ich zum Tanken. Der Tipp der Angestellten war, nicht durch den Ort zu fahren, weil zu schwierig. Doch das Navi meinte auch dieses Hindernis zu schaffen. Irgendwann brach ich ab und fuhr nach Karte außen herum zur Tankstelle. Dort konnte man nur gegen Bargeld am Automaten tanken. Das war mir jedoch recht, denn hier nehmen sie 1,549 EUR für den Liter Diesel. Woanders hatte ich auch schon für 1,329 EUR getankt. Ich tankte für 20 EUR, sodass ich keine Angst mehr haben musste liegen zu bleiben.

Zurück am Wohnwagen war der Besitzer des beschädigten Fahrzegs noch nicht aufgetaucht. Ich hatte mir dann zwei freie Plätze zur Auswahl ausgesucht, falls noch jemand anderes die gleiche Idee hatte.

Als sich der Besitzer immer noch nicht zeigte, ergänzte ich meinen Zettel um meine private Anschrift und Telefonummer in Lutzenberg. Alles natürlich in englisch. Auf italienisch kann ich es nicht formulieren.

Um 15:20 Uhr machte ich mich dann doch mit Wohnwagen auf zum Eingang des Campings, damit mir niemmand den freien Platz wegnehmen konnte. Ein Mann, der seit dem Unfall alles beobachtet hatte und ein wenig Englisch sprach lobte mich. Kein Italiener hätte solange gewarte und seine Anschrift hinterlassen. Normal ist, dass man sich aus dem Staub macht.

Der von mir bevorzugte Stellpaltz war noch frei. Eine Sorge weniger. Die Angestellte am Schalter sprach Deutsch mit Scheitzer Akzent. Ihr erzählte ich von meinem Missgeschick und dass ich auf dem Zetel geschrieben hatte, dass ich hier auf dem Platz zu finden sei. Sie riefen sogar im Restaurant an, zudem der Parkplatz gehörte, und gaben dort Bescheid. Bis jetzt hat sich aber noch niemand wegen des Unfalls bei mir gemeldet.

Der Campingplatz ist soweit OK. Es gibt sogar kleine Vorteile wie Warm- UND Kaltwasser bei den Duschen. Mehr dazu morgen.

Trotz der vielen Mißerfolge oder gerade wegen der Mißerfolge, des fehlenden Frühstücks und Mittagsessens kochte ich mir noch ein gutes Abendessen. Ein Möhreneintopf mit gebratenen Speckstreifen, Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln in Gemüsebrühe waren der erste Teller. Und als zweiten Teller Auberginenscheiben in Öl ausgelassen und mit zwei Eiern überbacken. Als Vitaminspender gab es noch rohe Paprikaschnitzel dazu.

Leider hält die Sicherung hier unseren Magnetfeldkocher nicht aus. Ich muss wieder auf Gas kochen. Bilder gibt es erst morgen. Ich gehe jetzt ins Bett.

 

 

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