6.10. Weiterreise nach Caulonia

Reinhard am 6.10.2018

Ein sonniger Morgen begrüßte mich. Wegen der Gespräche mit den Nachbarn bin ich erst um 11 Uhr los gefahren. Für Elke wurde nichts berechnet. 12,- EUR pro Übernachtung mit persönlicher Dusche und Toilette, da können wir nicht meckern. Auf meine Frage, was der Chef zu den toten Katzen an unserem Wohnwagen gesagt hat, kam die lapidare Antwort, es waren nicht UNSERE Katzen.

Die Fahrt lief bis zum Hafen in Mesinia reibungslos im Sonnenschein. Kurz konnte ich noch den Ätna mit Schneekappe sehen. Bald danach war der Gipfel von Wolken umhüllt. Auch in Messina konnte ich gut durch die Stadt fahren, kein italienischer Großstadtverkehr wie bei der Hinreise. Der Anlegeplatz, an dem ich angekommen war, war heute geschlossen. Ich musste noch einmal 3,5 km an der Küste entlang fahren zu einer anderen Anlegestelle. Diesmal bin ich mit einer dieser quietsch gelben Telepass Fähren zurück ans Festland gefahren. Es gab keine Wartezeit. Die Fähre legte ab, bevor ich noch aus dem Auto ausgestiegen war.

Am Festland ging es zuerst genauso gut weiter. Keine Staus, Sonnenschein. Aber ich fuhr auf einer Wolkenwand zu. Kurz vor erreichen der Wolkenwand ging es rechts ab über die Berge an die Südküste. In den Bergen durfte ich dann doch noch einen Regenguß mit erleben. Die Straßen bis Caulonia sind gut ausgebaut als Autobahn. Bis dahin verlief alles im Plan.

Doch in Caulonia wollte ich meinen Augen nicht trauen, als mich das Navi in einer engen Rechtskurve unter eine niedrige Brücke hindurch schicken wollte. Ein Hinweisschild zum Campingplatz gab es nicht. Ich fuhr erst einmal zurück auf die Hauptstraße und suchte nach einer anderen Abzweigung zum Ufer - vergeblich. Also doch unter die Brücke durch gefahren und ängstlich gelauscht, ob der Wohnwagen irgendwo streift. Es hat gepasst.

Der Campingplatz war schnell gefunden. Doch eine neue Überraschung erwartete mich da. Das Tor war geschlossen und kein Mensch innen zu sehen. Erst überlegte ich hin und her, was machst Du jetzt? Dann suchte ich auf dem Handy die Telefonnummer heraus und rief bei "Bruno" an. (Seine Handynummer war übrigens auf dem großen Campingplatzschild auch zu finden. Ich hatte es nicht gesehen.) Er meldete sich gleich. in 10 vielleicht auch 20 Minuten sei er da. Ob das Tor nicht offen wäre? Daraufhin griff ich durch das Gitter und fand auf der Innenseite einen Riegel, den ich öffnen konnte. Also dann bis in 10 Minuten.

Ich fuhr schon einmal rein und sah mich auf dem Platz um. Besonders freundlich sah es hier nicht aus. Auch die Sanitäranlagen waren nicht einladend. Der Wind hatte Laub und Fichtennadeln hinein geweht, viele Insekten waren unterwegs. Doch Bruno kam nicht. Also habe ich mir die Promenade und den Strand angesehen. Es geht so, Kiesel und Sand gemischt. Bruno kam immer noch nicht. Dafür drohte eine Wolke mit Regen.

Da ich keine Alternative hatte, wenn ich Riace besuchen wollte, entschloss ich mich, den Wohnwagen auf zu stellen. Als einzigen Gast wird er mir wohl nicht einen bestimmten Stellplatz zuweisen wollen. Außerdem gab es kaum geeignete Plätze, denn fast überall waren noch Schattendächer gespannt.

Inzwischen war ein Wohnmobil eingetroffen mit einem Paar aus Frankreich. Ich erklärte, dass man Bruno anrufen kann. Zufällig lief uns ein junger Mann über den Weg, der wohl Bruno kannte. Er rief für die Franzosen an. Was kam als Antwort: Bin in 10 Minuten da. Das Paar schaute sich den Platz noch einmal genau an und als Bruno immer noch nicht auftauchte entschlossen sie sich zur Weiterreise.

Ich hatte meinen Wohnwagen schon vollständig mit Sonnendach aufgestellt, als Bruno endlich eintraf. Er war mit einem Gästepaar aus einem älteren italienischen Wohnmobil unterwegs gewesen. Aus 10 bis 20 Minuten waren mehr als 2 Stunden geworden. Bruno war sehr freundlich. Hier zahle ich 13 EUR pro Nacht mit WLAN. Warm duschen geht nur mit 50 Cent Münzen. Er gab mir gleich mal drei Münzen.

Inzwischen war es so spät geworden und ich so müde, dass ich mir nur noch ein Abendbrot machte mit einem warmen Fenchel Anis Kümmel Tee. Der Tee tat richtig gut.

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